Dr. Andrea Breitenbach, Philipps Universität Marburg brachte sich bei der Konferenz Inverted Classroom and Beyond 21 mit einem Beitrag ein, der sich kritisch mit den Entwicklungen während der Corona-Pandemie im Hochschulbereich ergeben haben. Hier der aufgezeichnete Input beim Diskurs Forum, ihre eingesetzten Folien sowie eine umfassende Dokumentation der Session, die dankenswerter Weise Gottfried Csanyi (TU Wien) erstellt hat.
Als Rückblick auf noch das vor der Konferenz entstandene Video:
Wie in diesem Video angesprochen hatte Andrea Breitenbach dankenswerter Weise ein weitergehendes Vorbereitungsvideo erstellt. Außerdem hatte sie dazu auf pedocs publiziert.
„Es nahm seinen Lauf an einem Ort vermutlich im Januar 2020 und hat seitdem die die ganze Welt erreicht- Covid-19. Die globale Pandemie breitete sich aus und verändert seitdem unser Leben. Mit der Corona-Krise hat sich auch in der Hochschulwelt vieles verändert (gewandelt). Präsenzlehre war und ist in der ursprünglichen Form mehr möglich, stattdessen werden seitdem nahezu alle Kurse im digitalen Format angeboten. Die schlagartige Umstellung stellt Hochschulen, Studierende und Lehrende vor enormem Herausforderungen. Welche Nachteile aber auch Vorteile und Chancen sich durch die digitale Lehre bieten, thematisiert dieser Beitrag. Basierende auf zentralen Annahmen des second digital divide wird untersucht, ob bestimmte Gruppen von Studierenden stärker von der Umstellung auf die digitale Lehre betroffen sind als andere. Dabei wurden Befunde internationaler und nationaler Studien herangezogen, aber auch eine eigene Erhebung an der Universität Marburg (Deutschland). Zu zwei Messzeitpunkten werden Studierende und Lehrende befragt: Im Sommer 2020 und Winter 20/21. Zusätzlich wurden im Sommersemester qualitative Interviews mit Studierenden geführt um eine tiefergehende Analyse zu ermöglichen.
Teilergebnisse der ersten Umfrage zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen verschiedenen soziodemografischen Merkmalen und der Bewertung digitaler Lehrangebote besteht. Beispielsweise bewerten Studierenden von höher gebildeten Eltern digitale Lehrangebot öfter als guten Ersatz für die Präsenzlehre als andere Studierende. Die Studierende wünschen sich für die Zukunft mehr digitale Lehrangebote, wie das ICM. Eine Mischung von digitaler und analoger Lehre strebt die Mehrheit an. Ein kurzer Überblick beleuchtet die Probleme von Lehrenden mit der Umstellung auf die digitale Lehre. Vor allem die stark gestiegene Lehrbelastung erweist sich als problematisch. Zahlreiche Lehrende wollen trotzdem in der Post-Corona-Ära verstärkt digitale Lehrmethoden einsetzen.
Im nächsten Schritt wird basierend auf den Ergebnissen der ersten Umfrage und der qualitativen Studie die zweite Umfrage konstruiert. Die Ergebnisse beider Studien wurden in diesem Beitrag vorgestellt. Mit einer Diskussion der Chancen, die sich durch die Digitalisierung der Lehre ergeben und der Wünsche der Studierenden und Lehrenden in Bezug auf die zukünftige Lehre endet der Beitrag.“